Arnold Nirgends

Personen
Kategorie: Botschaftsinfo Autor: ANirgends

Guten Tag und vielen Dank, dass ihr euch für meinen Namen interessiert.
Warum ich hier über mich schreibe?
Vielleicht weil es mein Auftrag erfordert?

Ich, Arnold Nirgends, bin im Grunde ein unbekannter Autor und offiziell der Schöpfer des Arca-Nihil Universums. Es handelt sich dabei vordergründig um eine mittelspannende Science Fiction Space Opera, in der abwechselnd über Geschehnisse hier auf der Erde und in der 34 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxie M65, auch Ultima III genannt, erzählt wird. Solche Informationen wirken auf durchschnittlich interessierte Intellektuelle in etwa genau so spannend, wie die Frage ob Pentos nördlich oder südlich von Westeros liegt, oder ob Gandalf eine wohlschmeckende Reissorte oder ein berühmter Magier aus einer bekannten Fantasy Story ist.
Die Fakten, dass ich beruflich mittelmäßig erfolgreich, privat durchschnittlich gerne gemocht und politisch relativ liberal ausgerichtet bin, sind in etwa alle Informationen, die es über mich, Arnold Nirgends, zu wissen lohnt.
Außer natürlich, außer irgendjemand käme auf die Idee, dass es sich hierbei nicht um erfundene Geschichten handeln würde, sondern zum Beispiel um Tatsachenberichte. Begleiten sie mich doch einmal auf einer Gedankenreise. Was wäre, wenn der Rat von Arca-Nihil, kurz RAN genannt, die Möglichkeit in eine ferne Zivilisation einzudringen ergreifen und Geheimagenten auf die Erde entsenden würde, um dort bedeutende Personen auszuhorchen, zu entführen und noch wichtiger – sich das Wissen der Menschheit zu eigen zu machen.
Warum sollten wir auch auf dem einzigen bewohnten Planeten des Universums wohnen? Und müssen Außerirdische nichtmenschlich sein? Was, wenn es eine menschliche Zivilisation in einer wie von George Lukas bereits vorhergesehenen Galaxie, weit, weit entfernt gibt, die aber ein wenig rückständiger als unsere ist und großes Interesse daran hat von den Erdlingen zu lernen?
In so einem Szenario wäre es doch nützlich, jemanden vor Ort zu haben, der sich darum kümmert, dass notwendige Einkaufs- und Sammeltouren gut organisiert sind und eine Person sich darum bemühen würde auch etwaige Spuren wieder zu verwischen. Sollte dann ein Agent einmal erwischt werden, könnte dieser von sich dann behaupten er würde nur das nachspielen, was er in einer skurrilen Science-Fiction Serie gelesen habe. Er würde sich als Benno ausgeben, oder sie würde behaupten Tulcinea zu sein und ihre Häscher würden darüber lachen und sie wieder auf freien Fuß setzen, oder ihnen die Gastfreundschaft einer psychiatrischen Einrichtung angedeihen lassen.

Es ist schön hier bei euch. Ich habe eine dicke Brieftasche als Agent im Außendienst und kann mir jede Annehmlichkeit in eurer lebenswerten Stadt leisten. Wenn ich zum Beispiel Schönbrunn besuche, denke ich an die Paläste unseres Hauses Doronir und wenn ich Trump im TV sehe freue ich mich, dass ich hier jederzeit wieder weg kann. Regelmäßig bekomme ich Nachrichten aus meiner Heimat. Diese bereite ich ein wenig auf und stelle sie ins Internet oder fasse sie zu einem Roman zusammen. Auf euren Geschmack muss ich dabei nicht sonderlich achten. Es sind ja alles Nachrichten und Tatsachenberichte. Warum sollte man sich da groß um einen Spannungsbogen kümmern, oder die Fakten ändern wollen? Wir infiltrieren euch ein wenig, aber Lügner oder Diebe sind wir nicht.
Falls es mir gelingt mit den Nachrichten aus meiner Heimat einen Bestseller bei euch unterzubringen oder bei einem Streamingdienst zu landen, bekomme ich eine Prämie und ein Jahr bezahlt frei. Eventuell sogar eine staatlich bezahlte Lebensverlängerung. Nach dem Ende meiner Mission hier auf der Erde wohlgemerkt. Bei so einer Breitenwirkung würde wirklich eure ganze Welt von uns erfahren. Man würde zwar weiterhin glauben es sei nur eine Geschichte, aber meine Mission hier wäre erfüllt.
Ganz wie die Trekkies oder Starwars Fans, würdet ihr in Plastik SERAN Rüstungen oder als vierarmige Naali verkleidet am SF-day durch den Prater prozessieren. Möglicherweise würden Eltern ihre Kinder nach unseren Helden benennen.
Warum meine Vorgesetzten so leichtsinnig mit der Wahrheit umgehen?
Vielleicht ist es ein wenig das schlechte Gewissen, vielleicht ein wenig Verantwortungsbewusstsein. Denn im Gegensatz zu euch hier auf der Erde haben wir eine Regierung, die sich um ihr Volk kümmert und auch das Wohl anderer nicht aus den Augen lässt. Ihr Erdlinge seid uns in Wirklichkeit nämlich lieb und teuer.
Sicherlich wird die Erde von uns ein wenig ausgenützt. Aber in einem Ausmaß und auf eine Art, die euch nicht wehtun dürfte. Alle paar Jahre geht ein Freiwilliger für immer mit uns und alles was wir von euch sonst so mitnehmen, würdet ihr wohl nur auf einem Flohmarkt vermuten. Wir sind technologisch rückständig und lechzen wie Ertrinkende nach jeder Art von Fortschritt, um mit unseren Gegnern schritthalten zu können. Ihr ermöglicht uns damit das Überleben in einer feindseligen Umgebung und wir revanchieren uns dafür, indem wir euch in verschlüsselter Form mit der Wahrheit über euch und das Universum konfrontieren.
Wenn eines Tages eine Mecheinheit durch euren Garten stampft, die Toten sich aus den Gräbern erheben, ihr Ratten seht, die drei kleine Hörner haben oder der ewige Krieger sich ankündigt, dann solltet ihr alles was wir euch mitteilen konnten, gelesen, oder in Netflix gesehen haben, um zu wissen wie ihr es anzustellen habt. Es geht dann vermutlich um Überleben, Versklavung oder Untergang.
Arnold Nirgends, privat ein freischaffender Autor futuristischer Romane und beruflich Agent, Redakteur und Botschafter. Leider ohne Diplomatenpass und darum mit Parkpickerl.
Ehre dem RAN

Previous Post Telegrafenamt Next Post